Die letzten Tage waren von außen betrachtet wenig ereignisreich und dennoch hat sich in unseren Köpfen einiges bewegt. Dies hing vor allem damit zusammen, dass wir 2 Reisende aus England mit
ihrem Defender kennengelernt haben, die gerade von Marokko zurück nach Spanien übergesetzt sind. Wir haben 2 Abende am Lagerfeuer zusammen verbracht, uns über unsere Lecks in den Autos
ausgetauscht und ihren eindrucksvollen Geschichten aus Marokko gelauscht. Die Erzählungen ergänzten das, was wir schon von anderen Reisenden gehört haben (danke Claudi und Sybille für die tollen
Tips!) und machten unglaublich Lust auf das Land. Was sie jedoch auch taten, war, uns eine realistische Einschätzung darüber zu geben, was man, sowohl im Kopf als auch im Auto für Marokko
benötigt. So merkten wir im Laufe der zwei Lagerfeuer, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt in mehreren Hinsichten nicht komplett bereit fühlen, nach Marokko überzusetzen. Unsere
Offroadtauglichkeit ist zurzeit durch das kaputte Verteilergetriebe sehr eingeschränkt, was sich zwar in einer marokkanischen Werkstatt beheben ließe, worüber wir uns aber momentan nur schwer
informieren können. Zudem sind wir für Sand-Fahrten zurzeit nicht ausgestattet: wir haben keine Sandbleche, keinen gescheiten Wagenheber und zusätzlich auch noch Fahrräder auf dem Gepäckträger.
Da wir den Eindruck haben, dass Marokko durch das Offroad fahren aber erst komplett erlebbar wird, würden wir Marokko ungern ohne bereisen. Hinzu kommen die Steine, die uns durch die Versicherung
dadurch in den Weg gelegt werden, dass Marokko nicht auf unserer grünen Karte steht. Zusätzlich - was wahrscheinlich das wichtigste von allem ist - fühlen wir beide uns zum jetzigen Zeitpunkt
nicht 100%ig bereit für den Wechsel in eine komplett andere Kultur, haben das Gefühl, dass wir uns nicht voll und ganz auf das Land einlassen könnten und dass es uns momentan eher überfordern als
herausfordern würde. Das beruht letztendlich nur auf einem Bauchgefühl, was wir zum Glück aber beide empfanden, als wir uns nun langsam immer weiter genähert haben. Die beiden Reisenden spürten
unsere Unsicherheit und sprachen das aus, was wir dachten: vielleicht nicht jetzt, aber auf jeden Fall später, wenn man sich im Voraus gut auf das Land vorbereiten kann! Es tat gut, diese
Unsicherheit respektiert zu sehen und zu merken, dass es okay ist, fürs erste in Spanien zu bleiben, auch wenn Marokko hier gerade zum Greifen nah ist und sich gerade mit einem Allradler wie ein
Muss anfühlt.
Wir haben uns im Zuge dessen nicht gegen Marokko sondern FÜR die Atlantikküste und Portugal entschieden und sind an Gibraltar, Algeciras und Tarifa vorbei um das Cap gefahren. Hier stehen wir nun am Atlantik in der Nähe des spanischen Bolonia, von wo aus wir nochmal einen tollen Blick auf afrikanisches Festland genießen.
Thanks Mags and Steve for two inspirational evenings!
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Stephan B. / Ffm Bornheim (Donnerstag, 07 Februar 2019 23:19)
Ich würde mal sagen: Richtig entschieden. Nach Bericht #16 dachte ich mir auch, dass Portugal doch auch sehr schön ist. Und wenn man unsicher ist, ist das Bauchgefühl meistens genau das richtige. Und jetzt wiederhole ich mich: Ihr macht alles genau richtig!
MamaKarin (Freitag, 08 Februar 2019 21:05)
Ihr Lieben, ich wünsche euch eine warme Wintersonne als Begleitung auf eurem weiteren Weg !
Drück euch ganz fest .
Leonie & Patrick (Freitag, 08 Februar 2019 21:14)
Das Bauchgefühl hat meistens Recht! Wege entstehen dadurch, dass man sie geht ;) Ihr geht schon den richtigen!
Liebe Grüße aus Bornheim in den Süden <3
Peter+ Petra, Seulberg (Samstag, 09 Februar 2019 13:59)
Die Gegend und der Sherry dort sind auf jeden Fall toll, viel Spaß weiterhin �