Wir haben in Logrono im Norden Spaniens etwas im Regen festgesteckt - eine neue Erfahrung für uns, da unser "Wohnzimmer" ja sonst draußen lag. Erstaunlicherweise kann man dennoch gut zu zweit einen Nachmittag bei Regen im Auto auf 2 Quadratmetern verbringen! Aber eben nur einen ;) Daher stellten wir uns die Frage: wohin fliehen? Wir telefonierten mit meiner Familie, die uns in gut einer Woche voraussichtlich im van (#hilfemeineelternsindvanlifer) besuchen kommt und haben unseren Treffpunkt von der Atlantik-Küste kurzerhand ans wärmere Mittelmeer verlegt. So haben wir schwuppdiwupps die Richtung gewechselt - ein Gefühl von Freiheit, wenn sich von einem Tag auf den anderen plötzlich der Horizont komplett ändert! So sind wir die letzten Tage nun im etwas nassen Aprilwetter Spaniens unterhalb der Pyrenäen entlang zurück nach Katalonien gefahren, wo sich der Kreis unserer Reise nun wirklich schließt. Der Weg führte uns durch die Halbwüste im Norden Spaniens, die Bardenas Reales, ein wirklich sehr schönes trockenes Stück Land, in dem uns das cruisen auf den schotterpisten super viel Spaß gemacht hat. Auch die Schlafplätze waren die letzten Tage wirklich superschöne Glückstreffer - wenn wir das Gefühl haben, hier gehören sowohl wir als auch der Landy hin, dann sind wir richtig! Ein etwas höher gelegener Platz am See war nur durch eine steile geröllige Straße zu erreichen und hat uns besonders gut gefallen. Wir fuhren mit unserem 4x4 hoch und fühlten uns wieder wie Abenteurer an einem einsamen Platz, an den so schnell keiner kommt. Plötzlich fährt ein kleiner Ford Fiesta um die Ecke - wir staunen kurz und müssen schmunzeln, da das nicht zum ersten Mal vorkommt. Wir haben schon länger beobachten können, dass Einheimische - vor allem Landwirte bzw. Bauern - einen normalen PKW fahren, um damit ordentlich kaputte und schwer befahrbare Straßen locker zu meistern. Das sind Situationen, die zeigen, dass alles möglich ist und es nicht auf die Ausrüstung ankommt. Sie halten auf dem Boden ;)
Sobald wir auf die großen Straßen auffahren, fühlen wir uns auch schon eher wieder wie ein Traktor - vor allem dann, wenn die Lkws sogar am Hang zum überholen ansetzen... Dennoch fühlen wir uns ab und an wie Fernfahrer und versetzen uns in ihre Lage, wenn wir uns in die langen Ketten an Lkws auf der Landstraße einreihen. Gestern haben wir sogar zum ersten Mal eine Dusche an einem Truckstop direkt an der Autobahn genutzt - für Fernfahrer und Fernreisende wie uns ein wahrer Luxus!
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